Der große Stein von Tonnenheide
Der „Große Stein von Tonnenheide“ liegt im Ortsteil Hahnenkamp. Er ist 10 Meter lang, 7 Meter breit und 3 Meter hoch. Sein Gewicht beträgt etwa 350 Tonnen. Mit seinen Abmessungen ist er derzeit wohl der größte bekannte Findling in Norddeutschland.
Während der Saaleeiszeit, also vor ca. 200.000 Jahren, wurde er mit den Gletschermassen aus Skandinavien hierher transportiert. Von dem Stein war lange nur eine kleine Kuppe sichtbar.
Mit der Gründung des Vereins für Heimatpflege in Tonnenheide im Jahre 1979 wurde die Idee einer Steinhebung erneut aufgegriffen. Das günstige Angebot einer Spezialfirma für Kranarbeiten, Schwertransporte und Bergungen aus Bremerhaven eröffnete die Möglichkeit, den Stein zu heben und an einen neuen Standort zu transportieren.
Das Vorhaben wurde mit finanzieller Hilfe des Landes Nordrhein-Westfalen, des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, des Kreises Minden-Lübbecke, der Stadt Rahden und einer Spende der Stadtsparkasse Rahden sichergestellt.
Die technischen Schwierigkeiten der Bergung ergaben sich vor allem aus der Enge des Lagerplatzes. Der Stein war an drei Seiten von Gebäuden umgeben. Für seine Hebung musste erst eines dieser Gebäude, ein rund 300 Jahre alter Fachwerkspeicher, umgesetzt werden.
Im August 1981 war es dann soweit. Am 28. August wurde der Fachwerkspeicher in einem Stück von einem Kran um etwa 80 Meter an einen neuen Standort versetzt.
Die Tonnenheider Windmühle
Die Tonnenheider Windmühle gehört zur „Westfälischen Mühlenstraße“ mit ihren vielen restaurierten Mühlen als Zeitzeugen einer jahrhunderte alten Technikgeschichte.
Die Mühle wurde 1878 als Galerie-Holländer gebaut. Im Jahre 1913 brachen bei einem starken Sturm die Flügel. Danach wurde sie umgebaut und als Motormühle von einem Sauggasmotor angetrieben.
Als 1938 der Gaserzeuger explodierte, wurde der Mahlbetrieb eingestellt.
Im zweiten Weltkrieg diente das Mühlengebäude der Bremer Firma Schrader, welche in Tonnenheide eine Zigarrenfabrik betrieb, als Lager für Tabak und Kaffee. Danach wurde das Mühlengebäude nicht mehr genutzt und es verfiel. Durch das undichte Dach drang Wasser ein, so dass auch die Inneneinrichtung in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Im Laufe der Jahre wurde die Mühle durch den weiteren Verfall zu einem „Schandfleck“ und man wollte sie abreißen. Mitte der 1980er Jahre besann man sich, und es gab Überlegungen zur Restaurierung der Windmühle.
Auf Initiative des Heimatvereins wurde die Tonnenheider Mühle mit in das Mühlenprogramm des Kreises Minden-Lübbecke aufgenommen. Voraussetzung war eine aktive Beteiligung des Heimatvereins an den anstehenden Renovierungsarbeiten.
1986 wurde das Maschinenhaus abgerissen, das Mauerwerk ausgebessert und der Putz saniert. Im August 1987 wurde von der Zimmerei Möller aus Tonnenheide die Galerie angebaut, ein neues Kipp aufgesetzt und die Flügel montiert.
Daran anschließend erfolgte die Innensanierung der Mühle. In der ersten Etage wurde ein Versammlungsraum eingerichtet und in der zweiten Etage wurden für die Spinngruppe des Heimatvereins Webstühle und Spinnräder aufgestellt.
Im Juni 1991 wurde die Mühle als Begegnungsstätte eröffnet.
Im Dorfmuseum gibt es weitere Informationen zur Geschichte der Windmühle.
Das Trauzimmer in der Hochzeitsmühle
Früher wurden in Rahden Eheschließungen ausschließlich in den eher nüchternen Diensträumen des Standesamtes im Rathaus vollzogen.
Um den zukünftigen Eheleuten eine würdevolle und feierliche Umgebung für ihre Trauung anbieten zu können, wurde 1995 zwischen dem Heimatverein Tonnenheide und der Stadtverwaltung Rahden vereinbart, dass Trauungen auch in der Tonnenheider Windmühle stattfinden können.
Die erste Eheschließung im geschmackvoll eingerichteten Trauzimmer in der zweiten Etage der Mühle fand im Dezember 1995 statt. Seit dem haben sich hier schon über 1.200 Paare das „Ja-Wort“ gegben. (Stand 2023)
Nachdem im Jahre 1997 die Mühlenflügel wieder drehbar gemacht wurden, drehen sich diese immer während jeder Trauung. Zur Erinnerung an die Trauung in der Hochzeitmühle erhält seit 2023 jedes Brautpaar eine Karte mit einem von der Lübbecker Künstlerin Monika Cornelius gemaltem Bild der Hochzeitsmühle mit dem Trauzimmer.
Das weiße Moor
Ursprünglich hatte das Moor eine wesentlich größere Ausdehnung. Es war in viele kleine Parzellen aufgeteilt, die von Bewohnern aus Tonnenheide, Rahden und Kleinendorf zur Brennstoffgewinnung genutzt wurden. Durch die Entwässerung und Kultivierung des Moores in der Mitte des 20. Jahrhunderts konnten immer mehr Flächen landwirtschaftlich genutzt werden. Dadurch wurde die eigentliche Moorfläche immer kleiner. In dem verbleibenden Moorgebiet fand ab dem Zeitpunkt auch keine Torfwirtschaft mehr statt. Dadurch verbuschte das Moor im Laufe der Jahre.
Im Jahre 2022 fanden umfangreiche Maßnahmen zur Moor-Renaturierung statt um den für dieses Gebiet typischen Charakter einer offenen Hochmoor- und Heidefläche wieder herzustellen.
Rund um das Moor führt ein Wanderweg. An dessen Beginn, in der Nähe der Straße „Hindenburgdamm“, befindet sich eine Aussichtsplattform. Von hier aus kann man einen Blick über das Naturschutzgebiet werfen.
Die Hügelgräber im Wiemelkenmoor
Hügelgräber sind Gräber aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Sie wurden insbesondere in der Bronzezeit vor etwa 3000 Jahren angelegt und enthalten in ihrem Inneren Urnen und Grabbeigaben. Die Aufschüttung aus Erde oder Sand ist teilweise heute noch sichtbar.
Die ursprünglich 13 Hügelgräber im Tonnenheider Wiemelkenmoor waren kreisförmige Hügel, die zum Teil oben eingesenkt waren. Der Durchmesser betrug 6 – 22 Meter. Sie hatten eine Höhe bis etwa 1 Meter.
Mitte der 1920er Jahre begannen die dortigen Landwirte die Hügel einzuebnen, um das Gebiet landwirtschaftlich nutzen zu können. Heinrich Sturhan, damals Hauptlehrer an der Tonnenheider Schule, ist es zu verdanken, dass die in den Hügeln vorhandenen Urnen und sonstigen Grabbeigaben rechtzeitig geborgen werden konnten. Zwei Hügelgräber sind erhalten blieben. Die Urnen wurden in das Kreisheimatmuseum nach Lübbecke gebracht. Einige sind noch heute dort zu besichtigen.
Anfang der 1970er Jahre hat die Gemeinde Tonnenheide im Verlauf der Flurbereinigung hier eine größere Fläche zugeteilt bekommen. Die Größe des Geländes rund um die noch vorhandenen Hügelgräber beträgt ca. 8000 m². Am Rande des Geländes befindet sich eine Tafel mit entsprechendem Hinweis auf die Hügelgräber.
Einige der ausgegrabenen Urnen befinden sich im Tonnenheider Dorfmuseum. Dort gibt es auch noch weitere Informationen zu den Hügelgräbern und den Ausgrabungen um 1925.
Das digitale Dorfmuseum
An mehreren interaktiven Multimediastationen können sich die Besucher anhand von unzähligen Bild-, Text- und Ton-Dokumenten über die Geschichte der Ortschaften Tonnenheide und Schmalge in den Grenzen vor 1973 informieren. Ergänzt wird die Ausstellung durch alte Ortskarten und diverse Exponate mit Bezug zu den Ortschaften.
Die Mitglieder der Archiv- und Chronik-Gruppe sind auch gerne bei der Ahnenforschung und beim Übersetzen von in Sütterlin-Schrift geschriebenen Dokumenten behilflich.
Das Museum ist in der Regel ein Mal im Monat geöffnet, sowie zu den Veranstaltungstagen an der Mühle.
Der Osterwald
Das Waldgebiet „Osterwald“, seit 1973 zur Stadt Espelkamp gehörend, bietet bei jedem Wetter die Gelegenheit zu einem Spaziergang. Auf den geteerten Wegen des ehemaligen Munitionsdepots kann man auch bei Matschwetter relativ trockenen Fußes seine Runden drehen, um die frische Luft im Wald zu genießen. Für längere Aufenthalte bietet sich der in unmittelbarer Nähe gelegene „Campingplatz Osterwald“ der Familie Vehlber an.
Die Grillplätze
An mehreren Stellen besteht die Möglichkeit zu grillen und dabei mit Familie und Freunden ein paar fröhliche Stunden zu verbringen. An der Brandheide und in Schmalge stehen dafür speziell eingerichtete Grillplätze zur Verfügung. Bitte nehmen Sie vorher Kontakt zu uns auf.
Eine Karte aller Sehenswürdigkeiten in Tonnenheide